Schlank im Schlaf oder wovon träumst Du Nachts?

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Aktu­al­isiert am 8. Novem­ber 2019 von Auro­ra

Kohlen­hy­drate am Abend machen dick. So oder so ähn­lich ist es in ver­schiede­nen Artikeln und Büch­ern immer wieder zu lesen. Die Begrün­dung ist dabei oft­mals fol­gende: Wenn man Kohlen­hy­drate isst, dann steigt auch der Insulin­spiegel und bei einem hohen Insulin­spiegel ist der Fet­tab­bau stark herabgesetzt.

Zusät­zlich wird bei hohem Insulin­spiegel weniger Wach­s­tumshormon in den ersten Schlaf­s­tun­den aus­gestoßen und auch dadurch find­et weniger Fet­tfreiset­zung statt. Manche Autoren gehen dann sog­ar soweit, dass man sich schlank schläft, wenn man auf Kohlen­hy­drate am Abend verzichtet.
Klingt ja zunächst mal ganz gut, aber stim­men diese Aus­sagen über­haupt. Zuerst ein Wort in eigen­er Sache: Ich bin nicht gegen oder für Kohlen­hy­drate. Wer mit ein­er kohlen­hy­dratar­men Ernährung am besten klarkommt, sollte Sie beibehal­ten. Worum es mir geht ist vielmehr die Unzulänglichkeit der Argu­men­ta­tion „Keine Kohlen­hy­drate am Abend zu zeigen“.

Als Argu­mente lassen sich hierzu nur wis­senschaftliche Stu­di­en her­anziehen, denn alles andere ist nicht über­prüf­bar. Aus­sagen wie: „Bei mir und meinen Bekan­nten funk­tion­iert das!“ bedeuten zunächst ein­mal nur, dass jemand mit dieser Ernährungsweise abgenom­men hat, der eigentliche Grund für die Gewichtsab­nahme kann jedoch auch sein, dass ein­fach weniger gegessen wird. Solche Fak­toren lassen sich eben nur in wis­senschaftlich über­prüften Stu­di­en auss­chließen bzw. bestätigen.

Nach so viel Vorge­plänkel kommt jet­zt die Aus­sage, die mir wahrschein­lich wieder einige kri­tis­che Kom­mentare ein­brin­gen wird: Insulin macht nicht dick, son­dern die zu viel zuge­führten Kalo­rien! Wie kann man solch eine Aus­sage aber beweisen? Wie schon gesagt nur durch Stu­di­en wie diese, diese, diese oder auch diese.

Was bei all diesen Stu­di­en ein­hel­lig zum Aus­druck kommt ist, dass sobald die zuge­führte Kalo­rien­zahl kon­trol­liert wird, die Ergeb­nisse in Punk­to Gewicht­sre­duk­tion annäh­ernd iden­tisch sind. Mal schnei­det kohlen­hy­dratarm in ein paar Blutwerten bess­er ab, mal fet­tarm. Die Ten­denz ist jedoch immer die Gleiche.

Wie kann das aber sein, denn es find­en sich bei den unter­schiedlichen Ernährungs­for­men in den Stu­di­en ja ganz unter­schiedliche Insulin­werte im Kör­p­er? In eini­gen Stu­di­en nehmen die Ver­such­steil­nehmer extrem wenig Kohlen­hy­drate zu sich und nehmen langfristig gese­hen trotz­dem nicht mehr ab als diejeni­gen mit viel Kohlen­hy­drat­en. Eine Studie wurde sog­ar mit ein­er keto­ge­nen Diät gemacht!

Die einzig mögliche Antwort: Es kommt auf die Kalo­rien und nicht auf die Kohlen­hy­drate und schon gar nicht auf die Zeit an, wann ich die Kalo­rien zuführe.
Und warum funk­tion­iert es die Kohlen­hy­drate weglassen am Abend dann bei so vie­len? Ganz ein­fach, weil sie dann weniger essen. Viele die sich bis­lang durch­schnit­tlich ernähren, führen etwa 50 Prozent ihrer Gesamtkalo­rien in Form von Kohlen­hy­drat­en zu sich. Wenn ich jet­zt sage: „Abends keine Kohlen­hy­drate“ reduziere ich schon automa­tisch die Anzahl der kon­sum­ierten Kilo­kalo­rien. Hinzu kommt noch, dass es ja auch recht leicht ist zu viel an Kohlen­hy­drat­en zuzuführen. Wie schnell ist beispiel­sweise eine Tüte Gum­mibärchen leergefuttert!

Schwieriger wird es schon mich mit pro­tein­re­ichen Lebens­mit­teln vol­lzustopfen. Aus diesem Grund ist die Anweisung „Abends keine Kohlen­hy­drate“ sich­er für einige geeignet die Kalo­rien­zu­fuhr nach unten zu bringen.

Ab nimmt man dann aber wegen des Kalo­rien­de­fiz­its und nicht wegen des niedri­gen Insulinspiegels.

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