Aminosäuren — Wirkung bei Muskelaufbau und Abnehme

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Aktu­al­isiert am 16. Sep­tem­ber 2021 von Auro­ra

Aminosäuren nehmen im Sport einen großen Stel­len­wert ein. Aminosäuren sind Pro­tein-Bausteine und Pro­teine sind für Sportler unent­behrlich für Muskelwach­s­tum und Aminosäuren Sup­ple­ments gibt es in ein­er großen Auswahl.

Was sind Aminosäuren?

Rund ein Fün­f­tel unseres Kör­pers beste­ht aus Pro­teinen, deren wichtig­ste Bausteine wiederum die Aminosäuren sind. In unseren Knochen, in der Musku­latur und in der Haut ist eine beson­ders hohe Konzen­tra­tion an Pro­teinen enthal­ten, welche unter anderem für die Zell­re­gen­er­a­tion eine wichtige Rolle spie­len. Damit diese über­haupt gebildet wer­den kön­nen, müssen wir dem Kör­p­er über die Nahrung Aminos zuführen. Neben Pro­teinen sind zwar auch Kohlen­hy­drate und Fette wichtige Säulen der Ernährung, allerd­ings erfüllen diese wiederum ganz andere Funk­tio­nen im Kör­p­er und wirken nicht auf­bauend, wie es bei Eiweiß der Fall ist.

Es gibt ver­schiedene Arten an Aminosäuren (kurz Aminos) dazu zählen unter anderem L‑Threonin, L‑Valin, Tau­rin oder auch L‑Phenylalanin. Die meis­ten Men­schen ken­nen nur wenige Aminos beim Namen, wie zum Beispiel Kreatin, das beim Muske­lauf­bau beson­ders hil­fre­ich sein kann.

Aminosäuren kom­men in der heuti­gen Zeit in den ver­schieden­sten Pro­duk­ten und Lebens­mit­teln vor, so unter anderem auch in der Medi­zin. Sie kön­nen effek­tiv Krankheit­en vor­beu­gen, lin­dern oder sog­ar voll­ständig heilen.

In welchen Lebensmitteln sind Aminosäuren drin?

Eine gesunde und aus­ge­wo­gene Ernährung ver­sorgt den Kör­p­er mit allen wichti­gen Nährstof­fen, die er benötigt, um gesund zu bleiben – dazu zählen unter anderem Vit­a­mine, Pro­teine, Bal­last­stoffe und Spurenele­mente. Min­destens genau­so wichtig für unseren Organ­is­mus sind darüber hin­aus Aminos, welche in unserem Kör­p­er für die Zellerneuerung ver­ant­wortlich sind und ihm gle­ichzeit­ig genü­gend Energie für den Tag geben. Im Grunde enthal­ten die meis­ten Nahrungsmit­tel­grup­pen lebenswichtige Nährstoffe: Obst und Gemüse, aber auch Fisch und Fleisch sind die Grund­lage ein­er aus­ge­wo­ge­nen Ernährung. Eine beson­ders hohe Konzen­tra­tion an Aminos ist beispiel­sweise in Lebens­mit­teln wie Fleisch, Fisch, Eiern und Wurst­waren sowie in Milch­pro­duk­ten wie Quark enthal­ten. Auch Sojabohnen, Lin­sen, Weizenkeime und Nüsse sind reich an Aminos und daher ide­al, wenn man seinen Kör­p­er opti­mal damit ver­sor­gen möchte.



Aminosäuren für den Aufbau von Muskeln

Zahlre­iche Sportler – vor allem Body­builder – sind sich genau darüber im Klaren, welche wichtige Funk­tio­nen Aminosäuren für den Auf­bau unser­er Musku­latur sind. Natür­lich ist regelmäßiges Train­ing neben der richti­gen Ernährung das Wichtig­ste – allerd­ings spielt die richtige Konzen­tra­tion von Aminos im Blut genau­so eine wichtige Rolle. Denn: Aminos sind ein wesentlich­er Bestandteil des Pro­teins und damit essen­tiell für einen gesun­den Muskelzuwachs. Nach ein­er Train­ing­sein­heit ist die Auf­nahme beson­ders gut dazu in der Lage – im Durch­schnitt sog­ar drei Mal so viel wie vor dem Train­ing oder an Ruhetagen.

Aminosäuren oder Whey Protein?

Whey Pro­tein gehört seit eini­gen Jahren zu den beliebtesten Pro­tein­pul­vern auf dem Markt für Sportler­nahrung – dies hat auch seinen guten Grund. Whey hat die höch­ste biol­o­gis­che Wer­tigkeit eines pro­tein­halti­gen Nahrungsmit­tels und kann noch dazu sehr schnell vom men­schlichen Kör­p­er aufgenom­men bzw. im Blut ver­w­ertet werden.
Allerd­ings fra­gen sich viele Men­schen, ob man eher Aminos oder Whey Pro­tein zu sich nehmen sollte. Zwis­chen bei­den gibt es klare Unter­schiede, denn bei der Aminosäure geht es nur um einen sehr kleinen Baustein des Pro­teins, von dem es mehr als 3.000 ver­schiedene Arten gibt.
Grund­sät­zlich lässt sich nicht pauschal beant­worten, was die bessere Wahl ist, denn sowohl Aminos als auch Whey Pro­tein weisen hochw­er­tige und sehr ähn­liche Grund­sub­stanzen auf – lediglich die Dar­re­ichung vari­iert. So kann man Whey Pro­tein zum Beispiel als Shake nach dem Work­out zu sich nehmen, während Aminos häu­fig in Kap­selform ein­genom­men werden.

Helfen Aminosäuren beim Abnehmen?

Möchte man Gewicht ver­lieren, dann kön­nen Aminos eine große Hil­fe dabei sein. Vor allem L‑Carnitin kann sich hier sehr pos­i­tiv auf das Abnehmen auswirken. Dabei han­delt es sich um eine syn­thetis­che Aminosäure, die sowohl in Kapseln als auch als flüs­siges Nahrungsergänzungsmit­tel erhältlich ist. Meis­tens set­zen sich die Sup­ple­mente aus ver­schiede­nen Arten zusam­men und enthal­ten darüber hin­aus auch wertvolle Min­er­al­stoffe und Vitamine.

L‑Carnitin unter­stützt dabei, Kör­per­fette in die Zellen der Muskeln zu befördern – und genau hier find­et die Fettver­bren­nung statt, was den Abnehm­ef­fekt dur­chaus beschle­u­ni­gen kann. Die Folge: Die aufgenommene Nahrung kann bess­er ver­ar­beit wer­den. Genau genom­men muss auch nicht mehr so viel essen zu sich genom­men wer­den, weil der Kör­p­er mehr Nährstoffe aus den Speisen ver­ar­beit­et. Durch Car­nitin wird die Fettver­bren­nung in Schwung gebracht und auch die Sta­bil­ität der Musku­latur prof­i­tiert davon.
Wichtig: Um mit Aminos abzunehmen, genügt es nicht, lediglich Car­nitin als Nahrungsergänzungsmit­tel einzunehmen. Eine aus­ge­wo­gene Ernährung und regelmäßige Train­ing­sein­heit­en sind nach wie vor die Grund­lage für einen erfol­gre­ichen Gewichtsver­lust. So sind Sup­ple­mente in erster Lin­ie unter­stützend, aber keines­falls ein Wun­der­mit­tel zum Abnehmen.

Welche Aminosäuren sind im Whey Protein?

Whey Pro­tein ist ein aus Milch gewonnenes Pro­tein (Eiweiß), welch­es vor allem für den Muske­lauf­bau essen­tiell ist und häu­fig auch als Molken­pro­tein beze­ich­net wird. Rund 20% von frisch­er Milch beste­ht aus reinem Whey Pro­tein, die restlichen 80% ent­fall­en auf Casein-Protein.
Grund­sät­zlich enthält Whey Pro­tein kurzket­tige Aminos, wie zum Beispiel hochw­er­tige BCAAs (Branched Chain Amino Acids zu Deustch: verzweigtket­tige Aminosäuren, beste­hend aus L‑Leucin, L‑Isoleucin und L‑Valin), während in Casein-Pro­tein vor allem langket­tige Pro­teine enthal­ten sind.

Beson­ders wirkungsvoll ist Whey Pro­tein in Form von Konzen­trat, zugle­ich ist dies die preiswerteste Her­stel­lungsmeth­ode. In konzen­tri­ertem Whey Pro­tein ist ein hoher Anteil an Fet­ten und Kohlen­hy­drat­en enthal­ten, während Whey Pro­tein Iso­lat dage­gen deut­lich aufwändi­ger hergestellt wer­den muss und dem­nach auch teur­er ist.

In vie­len Whey Pro­tein Iso­lat­en sind kaum Kohlen­hy­drate, wie beispiel­sweise Lac­tose, und häu­fig sog­ar nur ein min­i­maler Anteil an Fet­ten enthal­ten. Weit­er­hin gibt es die Son­der­form Whey Pro­tein Hydrolisat, bei der die einzel­nen Aminosäuren schon während des Her­stel­lung­sprozess­es voll­ständig in freie Aminos ges­pal­ten werden.

Essentiellen Aminosäuren & nicht-essentiellen Aminosäuren

Aminos wer­den grund­sät­zlich in zwei Kat­e­gorien unterteilt: Es gibt sowohl essen­tielle als auch nicht-essen­tiellen Aminos. Der größte Unter­schied zwis­chen den bei­den Vari­anten stellt dabei dar, dass unser Kör­p­er nicht-essen­tielle Aminosäuren auch L‑Aminosäuren genan­nt (L‑Alanin, L‑Arginin, L‑Asparagin, L‑Asparaginsäure, L‑Cystein, L‑Glycin, L‑Glutamin, L‑Gluteinsäure, L‑Histidin, L‑Prolin, L‑Serin und L‑Tyrosin) allein her­stellen kann. Das ist bei essen­tiellen Aminosäuren nicht der Fall: Diese kön­nen auss­chließlich über die Nahrung oder auch durch Nahrugnsergänzungsmit­tel zuge­führt wer­den. Bei­de sind für unseren Organ­is­mus lebensnotwendig.

Nimmt man es sehr genau, existiert sog­ar noch eine weit­ere Vari­ante der Aminos: Soge­nan­nte semi-essen­tielle Aminosäuren (L‑Isoleucin, L‑Leucin, L‑Lysin, L‑Methionin, L‑Phentylalanin, L‑Theronin, L‑Tryptophan und L‑Valin) auch als EAA (Essen­tial Amino Acids) beze­ich­net. Kann der men­schlich­er Organ­is­mus zwar von alleine syn­thetisieren, müssen aber oft auch von außen über die Nahrung in flüs­siger Form zuge­führt wer­den. Wenn der men­schliche Kör­p­er zum Beispiel gestresst ist, aber keine kör­per­liche Anstren­gung stattfindet.

Die Wirkung von Aminosäuren

Führen wir uns Nahrungsmit­tel mit Eiweißen zu, wer­den diese anschließend in die einzel­nen Aminos zer­set­zt. Diese kön­nen wiederum über das Blut in die Leber gelan­gen, wo sie erneut zu Pro­tein­bausteinen wer­den, um danach ihren Weg zu den Zellen zu find­en. Ein erwach­sen­er Men­sch kann max­i­mal rund 100g Aminos spe­ich­ern. Wie hoch der Bedarf ger­ade ist, hängt jedoch von ver­schiede­nen Fak­toren ab, wie beispiel­sweise von der kör­per­lichen Aktivität.

Aminos kön­nen, wie bere­its erwäh­nt, in vie­len Bere­ichen eine pos­i­tive Wirkung auf den Kör­p­er haben. Für den geziel­ten Muske­lauf­bau sind beispiel­sweise Aminos wie BCAA, Kreatin oder Arginin von wichtiger Bedeu­tung. L‑Glutamin oder L‑Arginin sollte gener­el vor dem Work­out zu sich genom­men werden.

Um das Immun­sys­tem zu stärken, emp­fiehlt sich eben­falls eine erhöhte Ein­nahme, da diese weiße Blutkör­perchen bilden und die Immunab­wehr stärken können.
Wer unter Schlaf­prob­le­men lei­det, kann mit den richti­gen Aminos mehr Ruhe find­en: In diesem Fall kann eine regelmäßige Ein­nahme von L‑Tryptophan und L‑Glutamin Abhil­fe schaffen.

Darüber hin­aus kann z.B. L‑Arginin die Gesund­heit der Gefäße fördern und den Blut­druck reg­ulieren. Selb­st für die Haare sind bes­timmten Aminosäuren ein wertvoller Baustein: Sie beste­hen vor allem aus Methion­in und Cys­tein. Wenn diese Aminos gemein­sam mit den richti­gen Vit­a­mi­nen ein­genom­men wer­den, lässt sich dadurch das Haarwach­s­tum anregen.

Wo kann man Aminosäuren kaufen?

Grund­sät­zlich emp­fiehlt sich die Ein­nahme von Aminos (BCAA oder EAA) für jeden sportlich aktiv­en Men­schen – vor allem Body­builder und Pow­er­lif­er soll­ten nicht darauf verzicht­en. Des Weit­en kön­nen jedoch auch Läufer, Fußball­spiel­er und andere Sportler von der Wirkung prof­i­tieren. Inzwis­chen sind die ver­schieden­sten Sup­ple­mente als Kapseln oder Pul­ver auf dem Markt erhältlich, weswe­gen es sehr wichtig ist, die richtige Wahl zu tre­f­fen und ein Pro­dukt zu erwer­ben, welch­es zu den indi­vidu­ellen Anforderun­gen und Zie­len passt.

Für Sportler, welche die Musku­latur gezielt auf­bauen möcht­en, empfehlen sich beispiel­sweise BCAA Pul­ver oder BCAA Kapseln oder auch Arginin.
Grund­sät­zlich ist es für Sportler am wirkungsvoll­sten, wenn die Sup­ple­mente möglichst zeit­nah nach dem Train­ing ein­genom­men wer­den. In diesem Fall wird das soge­nan­nte anabole Fen­ster, das noch eine Weile nach dem Sport anhält, opti­mal ausgenutzt.

Weit­er­hin gibt es die Option, alter­na­tiv zu den Kapseln oder Pul­ver auch Tablet­ten einzunehmen, in denen ver­schiedene Aminosäure-Typen enthal­ten sind und die auf ver­schieden­ste Weise unter­stützen können.

Es gibt heutzu­tage ver­schiedene Möglichkeit­en, Aminos zu erwer­ben. Eine Möglichkeit ist, sich im Fach­han­del für Sport­sup­ple­mente darüber zu informieren – hier kann man sich auch direkt von einem Fach­mann berat­en lassen. Eine weit­ere Option sind Apotheken und natür­lich das Inter­net. Vor allem online gibt es inzwis­chen eine große Auswahl an ver­schiede­nen Aminosäuren-Kom­plex­en. Hier sollte jedoch stets genau auf die Zusam­menset­zung und die Art geachtet wer­den, um auch wirk­lich ein Pro­dukt zu erwer­ben, mit dem man sein indi­vidu­elles Ziel erre­icht – ganz egal, ob man abnehmen, die Musku­latur stärken oder auch das Immun­sys­tem stärken möchte.

Ganz egal, für welch­es Pro­dukt man sich let­zten Endes entschei­det: Ehe man damit begin­nt, Amino Kapseln regelmäßig einzunehmen, sollte in jedem Fall im Vor­feld mit dem Hausarzt gesprochen wer­den. Dieser kann dann auch zur richti­gen Dosierung entsprechende Tipps geben.

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